9. Mai 2004
Letzte Woche las ich auf dem Bildschirm in der U-Bahn: Frauenschwarm Bratt Pitt ist wohl doch kein so toller Liebhaber. Er outete sich: Mein Ding sieht aus wie ein Hamster. Da frage ich mich: Wie soll ich mir Genitalien in Hamsterform vorstellen? Kugelig? Stark behaart? Nagetier mit Rüssel? Fragen über Fragen. Können Männer mit Penissen in Hamsterform nicht vielleicht doch gute Lebhaber sein?
12. April 2004
Gestern war ich auf der Wahl des German Mister Leather 2004. Wunderbare Veranstaltung. Je besser ich die Lederleute kennenlerne, um so sympathischer finde ich sie. Mister Leather ist Philipp aus Dresden geworden, ein netter, ziemlich leckerer junger Mann aus Dresden mit dem gewissen Rattenbar-Charme. Ich freue mich!
Letzte Woche stattete ich dem neuen Midnight Sun in Köln einen Besuch ab. Am Eingang hörte ich erstmal : "Tut mir leid, falsches Outfit!" Ich hatte eine Strickjacke an in dem Stil, wie ihn homosexuelle Männer gerne tragen. Glücklicherweise trug ich darunter ein Unterhemd und hatte in weiser Voraussicht meine Brustbeahaarung toupiert. Drinnen saßen mindestens zehn Schwuppen mit Strickjacken, der Mensch mit Oberhemd und beigem Blouson war auch nicht zu verachten.
Aus dem Darkroom wehte mir ein starker Geruch entgegen. Nein, es war kein Sanitärreiniger für die Nase, es roch mehr nach Chanel. Ich wette, der Darkroom wird jede halbe Stunde gewischt. Wenn man diese Reinlichkeit als Standard nehmen würde, müßte man das gesamte New Action mit Handschuhen und Mundschutz betreten. Neckisch ist die Pissrinne im Klo. Sie ist halbverspiegelt und von außen einsehbar. Darkroombars in Köln sind wohl doch schon was anderes als jene in Berlin.
7. März 2004
Auf einer Bad Taste Party gewesen. Irgendwann kamen zwei toll aussehende Tunten rein, die sich auf den zweiten Blick als genotypisch weiblich erwiesen. Toll! Tuntentum ist ja entgegen der allgemeinen Meinung nicht auf schwule Männer beschränkt. Tuntentum ist eine Einstellung und kann von jeglicher Person praktiziert werden. Sie wurden in er Tram wohl auch etwas seltsam angesehen. Kein Wunder...schwule Männer in schlimmen Frauenkleidern, die eigentlich heterosexuelle Frauen sind. Das ist starker Tobak!
8. Februar 2004
Nix Neues. Ein bisschen Travestie hier, ein bisschen Travestie dort... Und die Rattenbar hat endlich einen neuen festen Ort. In der Rigaerstraße im Ex-Hab-wieder-vergessen-wies-heißt. Zumindest findet die nächste Abendveranstaltung am 26.2. ab 21 Uhr statt. Was soll ich bloß anziehen. Ich muß dringend zu Humana!
18. Januar 04
Frohes neues! Tunt hat gerade einen Vollbart und hat mäßige Lust auf Travestie. Ja, ich könnt mal wieder was auf der Seite machen, neue Bilder reinsetzen und so. Bin zur Zeit recht unkreativ in Sachen Tuntentum, daher die etwas brachliegende Seite. Aber ich werde mich bemühen.
17.August 03
Ja, so bin ich denn nun wieder zurückgekehrt von Sesshin und Elternbesuch. Ein Besuch bei den Eltern kann anstrengender sein als eine Woche Zen-Exerzitien.
Gestern war ich auf dem Regenbogen-Festival auf dem zentralen Festplatz Reinickendorf. Es waren auch mindestens 150 Leute da. Wahrscheinlich wollten 200 kommen, aber 50 haben den Platz nicht gefunden. Ausschildern will gelernt sein. Man hatte irgendeinen ehemaligen "Verbotene Liebe" Schauspieler als Moderator engagiert, der vorallem durch ein sehr großes Ego und schlechte Gesngseinlagen bestach. Bei seinem zweiten Lied wurde er ausgepfiffen.
Die Show war ganz nett, ein Varietéprogramm halt, aber was hat das mit Homokultur zu tun? Das war ein Beitrag zum Thema, wie vergeude ich am besten 15 Euro (dieses war der Eintrittspreis).
Da war die anschließende Nackt-Schlagerparty im Ackerkeller doch netter. Es ist wirklich sehr lustig mit nackten Männern und Frauen im Kreis auf Moskau" zu hüpfen. Besser ist nur noch Nackttrampolinspringen.
Außerdem habe ich heute morgen beschlossen, ein Buch namens Tuntentum als tantrischer Pfad" zu schreiben. Ein sehr tiefgreifendes Thema. Das Tuntentum ist ein sehr gefährlicher Weg in der Welt der Spiritualität. Gier, Haß und Verblendung lauern an jeder Ecke. Viele Tunten straucheln und landen als Travestiestars auf drittklassigen Bühnen. Doch durch die Sublimierung dieser Geistesgifte können Kraft und Befreiung erlangt werden.
7. Juli 2003
Nun gut, las ich doch eben, daß ich mit Ute in einer Wohnung lebe!? Wohl nicht mehr. Carsten zog es vor, bei einem gewissen Häresievorfall ins feindliche Lager zu wechseln, etc. Kein weiterer Kommentar. Ich wohne jetzt mit drei biologischen Frauen in Friedrichshain. Ich fürchte, sie werden in nächster Zeit mehr Makeup tragen...
Das Hochfest des Heiligen Christophers von der Straße ist glücklicherweise auch vorbei. Schlimm, dieser kommerzielle Umzug. Schlimmer als die ganzen Kapitalisten waren allerdings die, äh, Dragqueens für einen Tag. Selten sieht man ein solch schlechtes Makeup, von gepflegtem Tuntentum wollen wir erst gar nicht reden.
Der Kreuzberger CSD war da schon netter. Hier hatten die Herrendamen noch Stil und trugen die neueste Kollektion von Humana. Der Wert der Kleider aller versammelten Tunten dürfte bei bestimmt 500 Euro gelegen haben, was nichts mit dem Wert der Kleidung zu tun hat, sondern mit der Anzahl der Tunten.
7. April 2003
Nun, ich bin endlich in eine dauerhafte Bleibe gezogen. Ich wohne seit einer Woche mit Ute in einer WG im beschaulichen Neukölln. Die Wohnung sieht langsam bewohnbar aus, nur noch die Abendkleider müssen ausgepackt und die Dutten gelüftet werden. Alle Freunde und Bekannte sind aufgerufen, mal auf ein Likörchen vorbeizuschauen.
23. Januar 2003
Am Sonntag bin ich zum ersten Mal aufgetreten, und zwar bei Koras Kaffeekränzchen. Es war nicht wirklich ein Erfolg. Dieses mag vor allem daran gelegen haben, daß ich einen leicht melancholischen Song von den "Sternen" vollgeplaybackt habe. Zugegeben, die Sterne sind nicht so richtig kaffekränzchengeeignet, eigentlich nicht einmal tuntengeeignet. Aber ich fühlte mich gerade danach, "Das bisschen besser" zu travestieren. Sei's drum, das nächste Mal wird besser.
8.Januar 2003
Ich werde Nonne! Am Sonntag wurde ich bei der Generalversammlung der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz zur Aspirantin gewählt. Wer die Schwestern noch nicht kennt: sie sind ein nicht religiöser Transgender-Orden, dessen Aufgaben Aids-Prävention und Verbreitung von Freude und Ablaß sind. Auf meiner Link-Seite findet man Links zu den Seiten der Schwestern. Ab jetzt bin ich Aspirantin zur Schwester Tara und bin sehr gespannt auf meine Ausbildungszeit.
1. Januar 2003
Festtage überstanden! Am 20. Dezember flog ich nach Hause ins Bergische. Auf dem Weg mußte ich natürlich noch im Bonner Schwulenreferat auf ein Tässchen Sekt vorbeischauen,was ich dann auch stilvoll im Fummel tat. Da es in Fugzeugtoiletten leider grundsätzlich etwas zu eng zum Auftuffen ist und eventuelle Luftlöcher zu verschmiertem Lidstrich führen können, fummelte ich mich also morgens um sieben in Berlin auf und flog im Abendkleid.
Mein Lob an das Flughafenpersonal und die Damen der Deutschen BA. Sie behandelten mich wie jeden anderen Fluggast auch und ließen sich keinerlei Befremdung ansehen. Das ist wahre Professionalität!
Professionalität... das Bonner Referat hat sie leider nicht. Als ich nach anstrengender Reise endlich ausgemergelt im Schwulenreferat aufschlug, war kein Sekt da. Erst nach langem und dreistem Insistieren meinerseits schaffte es Dörte, eine Flasche zu besorgen, womit ich Dörte hier meinen Dank aussprechen möchte. Allerdings muß man die fehlenden Sektvorräte des Referats damit entschuldigen, daß ebenjene nicht lange halten würden. Nein, es sind keine alkoholabhängigen Tunten, die die Vorräte töten, es ist eher ein kleptomanischer und luxusverwöhnter Mitarbeiter, der sich gelegentlich an den Beständen de Referats vergreift.
Weihnachten ist nicht weiter erwähnenswert, ich verbrachte es im abgelegenen und verregneten Bergischen Land, wo ich meine Zeit damit verbrachte, die Langeweile durch Scholadengenuß zu kompensieren. Ich kann ja so gut zunehmen!
Silvester feierte ich in Berlin mit einer anstrengenden Maria Psycho, Mark und zwei Augsburger Gruftis. Inzwischen ist es Abend, Mark ist nach Hause gegangen und ich bin gerade dabei, wieder zu mir zu kommen.
6. November 2002
Schon einen Monat in Berlin! Es ist schon ein kleiner Unterschied zum Rheinland. Man kann hier im Fummel ausgehen und wird sogar noch respektiert. In Köln wäre es wohl eher böse Ignoranz. Nun gut, im Rheinland gibt es auch keine Tunten, abgesehen von ein paar bezahlten Glamour-Dragqueens, die in Clubs rumlaufen.
Auffallend ist ja, daß Berliner Tunten einen Hang zur Schangeligkeit haben. Ich habe mir auch schon eine wunderbare dauergewellte Kurzhaarfrsur angeschafft, mit der ich aussehe, wie meine Großtante und diverse häßliche Fummel von Humana.
A propos, häßlicher Kurzhaardutt: stand ich doch letzens mit ebenjenem im Darkroom des Ficken 3000. M. P. hatte mich geschickt, die vermeintliche 90%ige Hete, die schon länger unter war zu suchen. Na ja, ich fand ihn auch sehr schnell. Genauso schnell klebte er dann auch an mir. Er muß schon ziemlich geil gewesen sein, denn ich sah aus wie seine Großmutter. Ich lehnte dankend ab, und stöckelte wieder zur Bar hinauf. Meinen Auftrag hatte ich schließlich erfüllt.
Vor einigen Wochen hatten Ute und ich auch mal einen älteren Herren am Hals. Er folgte uns aus der U-Bahn und fragte Ute, ob wir mit zu ihm kämen. Ute lehnte dankend ab und fügte etwas zu salopp hinzu: Wir gehen jetzt erst einmal tanzen. Wenn Du willst, kanst Du ja mitkommen. Er tat es und brauchte noch mindestens zwei Stunden, bis er verstand, daß wir nicht mit ihm ficken wollten. Das Ganze war etwas anstrengend. Tuntenschicksale.